Zu Gast bei Like Wow

Anlässlich der kürzlichen Eröffnung des Like Wow-Flagshipstores habe ich mich mit Michi a.k.a. Shango, einem der Mittäter des Like Wow-...



Anlässlich der kürzlichen Eröffnung des Like Wow-Flagshipstores habe ich mich mit Michi a.k.a. Shango, einem der Mittäter des Like Wow-Syndikats und Nürnberger Skate-Urgestein getroffen. Es wurde viel über das Skate-Business siniert, die Entstehungsgeschichte von Like Wow beleuchtet und natürlich gibt es auch Einiges, was in Zukunft auf euch zukommen wird von den Jungs - aber lest selbst, ich will nicht zu viel verraten.





Hi Michi, legen wir doch gleich mal los: Wie ist denn die Idee zu Like Wow entstanden?

Andi hat während seines Studiums schon damit angefangen eine Marke zu kreieren, jedoch ist daraus leider nichts geworden und so beschloss er, ich glaube 2006, mit Like Wow einen neuen Versuch zu starten. Er hat sich auch gleich die Rechte dafür gesichert und die Marke schützen lassen, jedoch ist dann erst einmal nichts weiter passiert. Nachdem eine Weile vergangen war, fing er langsam an, das, was er in seinem Studium gelernt hat, an der Marke anzuwenden - die ersten T-shirts drucken, etc.. Das lief auch sehr gut für den Anfang, sprich, alle waren von den Styles gehyped, es gab durchweg gutes Feedback, aber mehr ist noch nicht wirklich passiert. Er hat nicht so viel produziert, dass man die Sachen irgendwo in einem Laden hätte kaufen können. Es war mehr als Geburtstagsgeschenk für den ein oder anderen, oder für Freunde/Bekannte gedacht. Es war mehr ein "Crew-Ding". Schade, dass Andi heute nicht dabei sein kann, er könnte dir bestimmt noch viel mehr erzählen. 

Und die Kleidung die er hatte, hat er diese auch selber produziert, also im Sinne von selber bedruckt?

Ja, ja, klar, durchweg nur selber bedruckt. Wir haben das von Anfang an nicht professionell aufgezogen, es gab keine Karusseltische (für das Siebdruckverfahren mit mehreren Farben, gerne in der Industrie genutzt für Serienherstellung - Anm.d.R.). Es war zum einen für so etwas das Geld nicht da, geschweige denn die Räumlichkeiten, noch die Idee ausgereift genug. 

Also in erster Linie Siebdruck, kleine Siebe und einfach gib ihm?

Genau, einfach Siebdruck und machen - ohne Passform und Passmarke, nur drauf.

Und das kam dann gut an bei den Leuten?

Naja, dadurch, dass es nur szene-intern war und der Name einfach Bombe ist, waren alle recht begeistert. (Holt weiter aus, Anm.d.R.) Das ist einfach ein Name der wirkt, "Black Magic", "Shotgun"...was auch immer, dass sind Worte, die einfach so im Raum stehen können, wirken und somit schnell Anklang finden. Das Logo ist auch einfach passend.



Ja, dem muss ich zustimmen. Es ist wirklich eine schöne Typo.

Das ist jetzt nicht einfach eine Typo aus dem Internet gezogen und eingetippt, sondern es ist alles selber gemacht. Es wurde über die Jahre immer mehr an ihr gefeilt, beispielsweise bekam das "k" noch einen Bogen, das Verhältnis der jeweiligen Buchstaben wurde noch weiter angepasst. Ja, da hatten wir Glück. Oder, was heißt Glück...das hat der Andi einfach gut gemacht (grinst). 

Wann kam die Zeit mit den Skate-Decks? Wann kamen die dazu? Anfangs waren es ja nur Klamotten.

Ohhh, hoho, ja! Anfangs waren das nur Klamotten und es war alles wirklich ausschließlich nur für Freunde. Es war ja nicht so, dass der Andi sich da anfangs hingestellt hat und gleich einer mit einem Großauftrag winkte, geschweige denn Fremde Leute einem die Bude deswegen eingerannt haben. Alles erfolgte aus Eigenantrieb - ich habe Lust darauf, also mache ich es einfach. Wenn es jemandem gefällt, gut, dann freue ich mich. Das mit den Boards kam erst, als es ernster wurde. Wir haben uns gemeinsam Gedanken gemacht, wie wir das weiter pushen können und so kam ich dann hinzu. Ich war ja in erster Linie "nur" der Homie vom Andi, meine Rolle war da noch gar nicht vorhanden...(lacht). 

Was wir also versucht haben, war, Like Wow in Skateboard-Magazine zu bringen. Ich habe die Klamotten getragen, der Max (Beinhofer, Anm.d.R.), der ja schon oft auf dem Titelblatt etlicher Skateboard-Magazine glänzen durfte und natürlich Andi himself. Zu dieser Zeit wurde auch ein Interview mit ihm in einem dieser Magazine veröffentlicht und er war beim Foto-Shooting komplett in Like Wow gekleidet. Damals gab es zwar Like Wow an sich, aber als richtige Nürnberger Skateboard-Marke war es noch nicht etabliert. Die ersten Boards haben wir...um mal wieder einen roten Faden zu bekommen, haha...Anfang 2011 produziert. Wir haben zu Anfang 50 Stück machen lassen, die dann ganz gut ankamen, aber noch nicht das Gelbe vom Ei waren. Da hatten wir noch nicht wirklich viel Erfahrung damit, uns haben die Kontakte gefehlt und somit der richtige Woodshop. Wir wollten ja von Anfang an keine Massenware, "Made in China" haben, sondern richtig gute Qualität. Mit nichts schlechterem wollten wir uns zufrieden geben. Ich würde nie ein Brett herstellen wollen, welches ich nicht selber fahren möchte.

Woher kamen dann die ersten Boards?

Die kamen von einem kleinen Vertrieb, den es mittlerweile schon gar nicht mehr gibt.

Und was für Boards habt ihr inzwischen?

Das sind inzwischen USA-Boards, also alles "Made in USA" und von richtig guter Qualität. Der Name des Vertriebs ist mir momentan enfallen, aber ich kann mich erinnern, dass ein kleiner Brand aus Frankreich, Magenta Skateboards und ganz viele amerikanische Marken wie Real und Think, ebenfalls sehr gerne auf diesen Vertrieb zurückgreifen. Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden!

Mich zieht es auch ab und an zum Germanischen Museum und mir ist schon auch aufgefallen, dass eure Skateboards sehr gut ankommen. Die Qualität scheint zu halten was "Made in USA" verspricht und auch die Graphics sind sehr beliebt. 
Wenn wir jetzt einfach mal einen kleinen Zeitsprung machen: Wie kam es eigentlich dazu, dass ihr einen Laden eröffnen wolltet?

(Lacht milde) Uns sind ganz einfach die Möglichkeiten ausgegangen. Wir wollten natürlich unsere Sachen an den Mann bringen, aber dadurch, dass wir ausschließlich am Museum Interessenten gefunden haben, war das schwierig. Das Publikum beschränkt sich ja nur auf wenige Leute, die zum Skatespot kommen. Es gab eine Menge Mädels und Kerle, die unseren Stuff haben wollten, aber die standen uns eben nicht alle so nahe, dass sie mit zu uns nach Hause gekommen wären um Sachen zu kaufen. ...und mal abgesehen davon, du kannst ja nicht 2 verschiedene Shirts in drei Größen, Mützen, etc. mit an den Spot nehmen. Mit Boards kannst du sowas machen, die sind handlich und müssen nicht probiert werden, aber eine Anlaufstelle, ein Stützpunkt, dass war nicht vorhanden. Wenn du dann deine Sachen in keinem Laden verkaufen kannst bzw. sie nicht in den hiesigen Shops akzeptiert werden, dann fühlst du dich auch regelrecht gedrängt einen Laden zu eröffnen. Klingt jetzt vielleicht etwas drastisch.....bleiben wir lieber bei der Aussage: "Uns sind die Möglichkeiten ausgegangen".

Wie seid ihr an den Laden gekommen, der ja klein, aber dafür umso stilvoller ist?

Wir haben ihn von den Jungs, die den Laden vorher betrieben haben, nahtlos übernommen. Da hat der Harry (von Buckshot, Nürnberger Hip-Hop-Partyreihe, Anm.d.R.) uns angesprochen, der zu diesem Zeitpunkt seinen Laden drin hatte, der Heyhey hieß, ob wir ihn nicht übernehmen wollen. Er hat von uns gehört...ne, moment...eigentlich haben wir davon gehört, dass er den Laden abgeben will. Jedoch haben wir da nicht wirklich daran gedacht, den Laden zu übernehemen...aber wie gesagt, uns sind die Möglichkeiten ausgegangen und dann ging es mit der Entscheidung auch schon recht schnell. Und so hatten wir, ehe wir uns versahen, einen Flagshipstore.

Verkauft ihr auch woanders eure Bretter?

Ne, noch nicht. Generell gibt es nicht so viele Skateshops in der Gegend und von denen verkauft (noch) keiner unseren Stuff. Mit den Jungs von der Bretterbude in Erlangen sind wir zwar recht dicke, aber durch die Ladeneröffnung und dem damit entstandenen Aufwand hatten wir leider wenig Zeit, uns um die Kontakte zu kümmern. Erschwerend kommt hinzu, dass Andi und ich beide in der gleichen Firma halbtags arbeiten. Somit bleibt momentan nicht viel Zeit übrig. Mittlerweile, weiß ich schon gar nicht mehr so genau, was von beiden Jobs noch als nebenbei zu bezeichnen ist, weil beides nahezu nahtlos ineinnander verläuft. Da ist nichts mit Feierabend genießen. 
Aber ich schweife ab, um deine Frage konkret zu beantworten, Nein, niemand hat etwas von uns. TX hatte etwas von uns...aber inzwischen nicht mehr.

Könnt ihr euch vorstellen im "nicht-fränkischen" Raum zu verkaufen?

Ja und Nein. Natürlich fänden wir das toll, aber unsere Graphics haben teils einen sehr starken Bezug zur Region um Nürnberg. Wir haben ein Fürth (mit Kleeblatt, Anm.d.R.) -und ein Erlangen-Board(Brucklyn, Anm.d.R.), welche schon sehr fränkisch anmuten. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass jemand aus Hamburg-Altona ein Fürth-Board fahren würde. Es könnte zwar passieren, aber momentan kann ich es mir noch nicht vorstellen.


Naja, um dem etwas entgegen zu setzen, es gibt mehr als genug Leute, die nicht aus Hamburg kommen, geschweige denn überhaupt mal in Hamburg waren und St. Pauli-T-shirts tragen. 

Ja, das stimmt. Die Möglichkeiten wären schon da, aber wir fühlen uns, als stünden wir noch am Anfang. Wir müssen uns erst einmal etablieren. Wir müssen erst davon leben können, keine Nebenjobs mehr haben, um uns dann voll und ganz auf Like Wow konzentrieren zu können. Daraufhin oder während dessen, können wir uns darüber ernsthafte Gedanken machen.

Wieviel kosten eure Bretter?

Wir verkaufen sie für 55€ inkl. Griptape. Das ist für ein USA-Board auf jeden Fall ein guter Deal. Unsere Griptapes versuchen wir möglichst bei lokalen Herstellern zu beziehen, wenn nicht anders möglich, dann woanders aus Deutschland und im allerhärtesten Fall aus dem europäischen Ausland. Die aktuellen, die wir haben, beziehen wir von Soldier, einem deutsch-französischen Label und Hosen wird es aller Voraussicht nach von Top-Dog geben, einer deutschen Marke.

Wie ist es um eure Shirts bestellt?

Die sind hauptsächlich von American Apparel, wo ich wirklich sagen muss, dass da die Qualität einfach top ist und letzten Endes auch rechtfertigt, warum auch da Amerika im Spiel ist. Es kommt für uns derzeit nichts ran. Willst du ein Shirt, welches nicht beim ersten mal waschen schon eingeht, musst du ganz schön suchen.
AA ist einfach qualitativ unschlagbar.

Das ist definitiv eine gute Einstellung. 

Ja, man sieht es ja bei den großen Skatemarken. Man nehme Zoo York, die waren früher einfach der Shit. Die Bretter waren top, die Klamotten unkaputtbar - ich habe immer noch einen Pulli, den ich mir vor langer Zeit gekauft habe und siehe da, er passt immer noch und hat auch keine schlimmen Alterserscheinungen. In der Zwischenzeit habe ich mir von Zoo York neue Pullis gekauft, die aber mittlerweile in einem schlechteren Zustand sind als der besagte, alte Pulli. Da sieht man schon deutlich wo die Schraube gedreht wurde bei einigen Marken. An diesen wollen wir uns nicht orientieren.

Habt ihr nicht auch eine Facebook-Seite(zwinker, zwinker)?

Die haben wir. Mit immer schönen Beiträgen und News zu unseren Produkten und einem Online-Shop. Einfach mal nach Like Wow bei F-Book suchen, das findet man leicht, da einzigartig. Eine offizielle Website ist auch in der Mache.
Wir sind da eher spartanisch, d.h. es sagen dir so viele Leute, was du nicht alles brauchst um bekannt zu werden, aber dafür ist weder Zeit noch Geld da. Es geht momentan in erster Linie darum, so viel zu erwirtschaften, dass man schnell neue Ware produzieren kann. Ohne Ware hilft einem auch die beste Werbung nichts.

Das stimmt. Wieviele seid ihr überhaupt bei Like Wow?

Wir sind zu dritt. Der Andi, der das alles ins Leben gerufen hat, Max Beinhofer und ich. Im Grunde ist es so: Das ist alles Andi´s Ding und wir greifen ihm unter die Arme. Wir sind nicht Angestellte, wir sehen uns eher als kleine Skater-Familie, die ihr Schicksal in die Hand nimmt und versucht sich etwas eigenständig aufzubauen. Sobald der Laden läuft, nicht nur im sprichwörtlichen Sinne, werden wir so viele Freunde, Skater etc. versuchen da mit rein zu ziehen.

Also ganz nach dem Motto der Bretterbudenjungs: "Da skaten die Chefs noch selber!"

Ja, kann man so sagen. Ohne überheblich sein zu wollen, würde ich uns als gute Fahrer bezeichnen. Max ist zweifelsohne ein deutscher Pro-Fahrer, ich fahre auch schon ewig und gut und Andi ist einfach bewundernswert. Im Alter von 35 Jahren ist er immer noch zu 100% dabei und immernoch gut, bzw. stetig besser geworden. Es gibt wenige Skater in seinem Alter, die noch so viel Spaß an der Sache haben und vor allem am Ball geblieben sind.

Wow, 35 Jahre! Da ist er schon locker 10 Jahre über der Grenze des zumutbaren Skatertums hinausgeschossen, wenn man das auf den ominösen Birigitte-Bericht bezieht!

(Schallendes Gelächter) Ja, haha, das ist er wirklich. Immer dieses doofe Gerede: "Mit 18 ist es vorbei, mit 20...". Und mit 18 merkt man, "hey, da geht ja viel mehr als mit 16". Die Sprungkraft wird besser, die Koordination ist stimmig, Tricks ausgefeilter und gehen lockerer von der Sohle. "Ab 25 geht es dann abwärts, wirst schon sehen". Blödsinn! Ich bin 30 und fahre besser als früher und altersschwach oder muffig, oder uncooler bin ich deswegen auch nicht.

Wie lange fährst du schon?

Ich feiere dieses Jahr sozusagen meine "Lebenswende" - 15 Jahre ohne Skaten und 15 Jahre mit.

Welche Sponsoren hattest/hast du?

Die einzig nennenswerten sind Zoo York und von Circa werde ich immer noch geflowt. Was schon ziemlich cool ist. 

Von Max brauchen wir ja nicht reden, der ist in der Skate-Presse ein bekanntes Gesicht. Da ist es also nicht nur die Leidenschaft die euch verbindet, sondern man kann sich, wenn man in euren Laden kommt, sich von waschechten Skate-Pro´s beraten lassen und Gedanken austauschen.

Jaja, wir sind gut (lacht).  Meiner Meinung nach gibt es nicht die oder den besten Skater. Es gibt so viele die gut sind und so viele verschiedene Kriterien nach denen man das bemessen sollte. Der eine ist technisch einfach unglaublich versiert, der andere hat einfach so einen Style und ein anderer kann seinen Tricks besonders hoch. Wer behauptet, der beste Skater sei XY-Sonst-Wer, der ist in meinen Augen ein richtiger Depp. Der hat einfach gar nichts verstanden.

Nein, jetzt mal im Ernst, ich kann behaupten, wir sind gut. Objektiv betrachtet sind wir es. Warum falsche Bescheidenheit, wenn man es auch einfach sagen kann. Wir sind keine Arschlöcher, wir sind nicht arrogant. Jeder kann das auch einfach ganz normal sagen, wenn es so stimmt.

Ich selber gehe gerne in einen Laden, wenn ich weiss, kompetente Beratung gehört hier dazu. Man merkt schnell, wenn jemand gar nicht hinter dem steht, was er verkauft und worum es ihm eigentlich geht.

Eben. Wie ich bereits sagte, wir verkaufen kein Brett, welches wir nicht auch selber gefahren haben. Wir haben im Laden nur die Achsen die wir selber gern fahren und unsere Bretter stehen für unseren Sinn für Qualität. Wenn uns die Skate-Götter zur Seite stehen, werden wir unsere Lieblingsprodukte mit ins Sortiment nehmen. Natürlich wollen wir uns nur auf das Nötigste beschränken, was man eben zum skaten braucht, da unser Shop doch noch ein Flagshipstore sein soll. Unsere Produkte zuerst und hauptsächlich vertreten und ein paar Sachen, also eine Art Ersatzteillager für Skater, als zusätzlicher Service. Wir wollen mit anderen Skateshops auch gar nicht konkurrieren. 

Dazu fällt mir eine nette Geschichte ein: Ich war vor langer Zeit mal auf Reisen durch Kanada. Bei einer Einkaufstour in einem Mall (Einkaufszentrum) suchte ich nach bestimmten Achsen in einem Skateshop. Der Verkäufer, der sich auch als Besitzer des Ladens herausstellte, fragte mich, nach was ich denn suche. Ich beschrieb ihm die Achsen und er antwortete: "Die habe ich leider nicht im Sortiment, aber ich rufe kurz in einem anderen Shop an, der müsste sie haben." Zum Abschied sagte er: "Wenn du mal wieder in der Gegend bist, schau einfach bei mir vorbei, wenn du was brauchst." Ich war bass-erstaunt. Sowas habe ich in Deutschland noch nie erlebt. Es ist wohl eine Mentalitätssache. Vorausschauend gedacht ist das. Der Kunde ist zufrieden und kommt sicher wieder, auch wenn er woanders seine Ware bekommt. So schiebt man sich Kunden gegenseitig zu, alle ziehen an einem Strang. Oder wie siehst du das?

Das war vielleicht früher mal so, aber heute ist das leider nicht mehr der Fall. Genauer gesagt, weiß ich gar nicht, ob das jemals so war in Deutschland. Heute gibt es vor allem entweder kleine Skateshops, die ums Überleben kämpfen oder große Skate-Kaufhäuser, die den Markt fluten. Die Großen können hohe Stückzahlen bestellen und auch bessere Preise anbieten, gleichwohl bessere Preise bei den Vertrieben bekommen. Die werden auch einen Teufel tun und Kunden an kleinere Shops weiterempfehlen, geschweige denn mit den Kleinen kolaborieren.

Mit dieser Attitüde wird auch sehr viel Druck auf kleinere Läden ausgeübt.

Natürlich, so kann man Druck ausüben.

Könntet ihr euch vorstellen auch Graffiti-Zubehör zu verkaufen?

Das haben wir schon thematisiert im Laden, aber sind zu der Überzeugung gelangt, dass es dafür einfach noch zu früh ist. Vertriebe wollen eine bestimmte Mindestmenge verkaufen und wir haben neben dem finanziellen, auch ein Platzproblem. Sobald sich das irgendwie lösen lässt, würden wir gerne zumindest Dosen, Caps und Filzstifte anbieten, zumal unser Andi früher, damals als er noch jung war(lacht) selber sehr aktiv in der Graffiti-Szene war....und damit meine ich richtig aktiv. 

Ein paar letzte Worte?

Vielen Dank für dein Interesse an Like Wow und das Interview. 

....ähem, danke. Das ist ja normalerweise mein Part. Euch noch viel Erfolg mit dem Laden. 



Man kann den Jungs nur wünschen, dass sich alles positiv entwickelt und sie neben größeren Geschäften bestehen können, bzw. würde es reichen, wenn man sie einfach in Frieden ihr Ding machen ließe. Davon wird sicher keiner zu Schaden kommen und vielleicht kann man ja doch noch das Motto des Gebens und des Nehmens unter den Shops wieder beleben. Nicht nur im Graffiti -oder im Skatezirkus findet man eher Rivalität als Zusammenarbeit, sondern natürlich in allen Bereichen des täglichen Lebens, wo es doch so viel leichter wäre, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Alle bekreuzigen wir uns, beten in Richtung Mekka, zünden ein Rauchstäbchen für Buddah an oder glauben nur an uns selbst und fröhnen unserer Ichs mit milden oder hochprozentigen Gaben. Alle haben wir Prinzipien, nach denen es sich zu leben/streben lohnt. Zu ihnen zählt das gegenseitige Helfen, die Unterstützung der Glaubens-/Interessengemeinschaft und das miteinander Leben. Und gerade vor dem ach so besinnlichen Weihnachtsfest, sollten vielleicht ein paar Genossen in sich gehen und das Wort "Gemeinschaft" und "Nächstenliebe" genauer eruieren und sich besinnen. Davon haben wir alle etwas davon, egal wer ihr alle seid da draußen und welche Einstellung ihr habt. Um den Faden nicht zu verlieren und bevor ich in komplett überbordender Gefühlsduselei zu versinken drohe, lege ich jedem der das liest ans Herz, für das bevorstehende Weihnachtsfest auch einmal in die Mostgasse 3 zu schauen (gleich neben dem Bäckerhof/Nähe Weißer Turm) um für passende Geschenke für die Liebsten zu sorgen. Die Jungs und eure Lieben haben es verdient!






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